Leider gibt es immer noch keine offizielle Möglichkeit, Apple Pay in Deutschland zu nutzen. Mit einem kleinen Umweg über unseren Nachbarn in Frankreich, ist dies jedoch inzwischen ohne große Schmerzen möglich.
Kategorie: Netzpolitik
Ich lebe in der Provinz. Einigermaßen gerne und glücklich, aber dennoch halt Provinz und das zeigt sich vor allem am Internetanschluss. Und obwohl die Telekom sogar bei uns zwei LTE Masten mit 800 und 1800MHz aufgestellt und in Betrieb hat, tröstet das nicht darüber hinweg, dass meine DSL-Leitung trotzdem noch mit 12.000/2.400 MBit/s äußerst dünn ist, insbesondere, wenn man häufiger Bilder hochlädt oder sich über dezentrale Backups Gedanken macht…
Um es deutlich zu machen, mein iPhone hat eine zehn Mal dickere Netzanbindung als mein Telekom Hausanschluss.
Und dann kam hybrid. Die Telekom bietet hier eine Technik, die eine DSL und eine LTE Internetverbindung bündelt und die Bandbreiten aufsummiert. Hört sich gut an? Ist es im Grunde auch… Kurzes Resümee nach einer Woche Nutzung!
Gerade eben habe ich auf Netzpolitik.org einen Artikel zur geplanten “Netzallianz Digitales Deutschland” gelesen. Zunächst sind 50MBit/s als Grundversorgung ein wünschenswertes Ziel. Allerdings ist 2018 viel zu spät.
Ich bin der Meinung, dass Deutschland hier schon lange den “Anschluss an die digitale Spitzengruppe in der Welt” verloren hat. Diese sitzt in Nordeuropa und Asien und hat schon lange begriffen, dass die Netzversorgung ein grundsätzlicher Standortvorteil, ja eine Voraussetzung für künftige Innovation sein wird. Internet = Information, Austausch und Bildung!
Das muss die Bundesregierung so schnell wie möglich einsehen. Internet darf auch in Deutschland kein Luxusgut mehr sein, sondern muss – genau wie Strom und Wasser – für jedes Dorf und jedes Haus selbstverständlich sein. Hier muss ein Grundversorgungsanspruch durch die Bundesnetzagentur geschaffen und auch durchgesetzt werden.
Die Netze müssen wieder zurück unter staatliche Kontrolle wie das Wassernetz. Von mir auch nur unter stärkere staatliche Reglementierung wie im Stromnetz. Wenn ich heute in ein Haus oder eine Wohnung einziehe, bekomme ich ohne Aufwand sofort einen Stromanschluss. Dass muss auch für den Internetanschluss gelten.
Der Staat muss dafür sorgen, dass die Internetanbieter auf marketingpolitische Spielereien verzichten und ohne Einschränkung an jedem Anschluss mindestens 50 MBit/s (und zwar in jede Richtung und ohne PPPoE oder sonstige Spielereien) zur Verfügung stellen. Und dass neutral und zu einem bezahlbaren Preis.
Alles andere wäre nur politische Augenwischerei.
Mit dem Umstieg auf das iPhone 5s und er Anschaffung eines kleinen LTE-MiFi Hotspots hab ich gemerkt, dass ich bei mir Zuhause doch tatsächlich eine ordentliche LTE-Versorgung habe. Ein kurzes Testsetup mit einem Huawei E398 LTE-Stick (bzw. der Vodafone gebrandeten Variante) an meiner Fritz!Box 7390 war schnell aufgesetzt, das Ergebnis einerseits faszinierend, andererseits ernüchternd.
Die Fritz!Box über ganz normales DSL (Telekom, DSL 16.000) bringt ganze 11.000kbit/s / 800kbit/s netto.
Im gleichen Netzwerksetup, nur umgeschaltet auf den LTE-Stick statt auf die DSL-Leitung komme ich doch tatsächlich auf 23.000 kbit/s / 3.700 kbit/s. Das ist mehr als der doppelte Download und der knapp 5fache upload…
Wohlgemerkt: Mein Mobilfunk-Tarif begrenzt die LTE-Geschwindigkeit auf 21.000 kbit/s. Insofern ist hier sicherlich noch Luft nach oben.
Wohlgemerkt 2: Der LTE-Stick hängt OHNE ANTENNE direkt an der Fritz!Box. In einem Raum mit Stahlbetonmauern im Hang.
Leider, leider ist der Umstieg auf einen stationären LTE-Anschluss wenig praktikabel. Die Telekom packt in den größten LTE-Home Tarif doch tatsächlich nur 30GB Datenvolumen. In anderen Worten: Wenn ich Zuhause einen LTE-Tarif mit 100MB/s buche und – realistisch – 70MB/s ankommen, kann ich mein Monatsvolumen in weniger als einer Stunde durchblasen…
Mit meinen ~300GB Monatsverbrauch leider keine sinnvolle Möglichkeit…
[Fundstück] Ein Mac für @hoch21
Hier mal kein “Fundstück” im eigentlichen, witzigen Sinn, sondern eine Begebenheit, die zeigt wie großartig und gleichzeitig wie Scheiße das Netz sein kann.
@hoch21 ist ein twitterer, dem ich seit einiger Zeit folge. Er bereichert dabei meine Timeline ungemein mit seinen interessanten, witzigen und manchmal auch bissigen Tweets. @hoch21 lebt – wie er selbst schreibt – knapp am Existenzminimum. Nun ist ihm sein Rechner kaputt gegangen was die Zukunft seines Twitter-Daseins und damit die Qualität meiner Timeline beeinträchtigte.